Ordensburg Leuenfels
Burg Leuenfels:
Burg Leuenfels, einst die die Hauptfeste des
Orden des Heiligen Zorns der Göttin Rondra der ehemaligen Wacht Darpatien wurde
- nach der Schlacht in den Wolken - vom Zornesorden an den Orden der Hohen Wacht
übergeben, die dafür wiederum dem Zornesorden das Mandat für die Wildermark
übertrugen. Heute ist lediglich Eofin von Fairnhain, als Vorsteher der
Rondrakapelle Leuenfelses der einzige lebende Zornesritter am Paß.
Auf einer Anhöhe
am Eingang zum Arvepaß gelegen, behütet die Feste mit der in Sichtweite
liegenden Arveburg diese wichtige Verbindung zwischen dem freien Darpatien und
den Schwarzen Landen. Leuenfels liegt noch östlich des Heerlagers der
darpatischen, garetischen und albernischen Truppen und gemeinsam mit den hier
stationierten Verbänden ist man bereit den Pass gegen alle Angriffe zu halten
und die Trutz wider der Finsternis zu sichern.
Leuenfels könnte
Einheiten in anderthalbfacher Bannerstärke beherbergen, zur Zeit besteht die
Besatzung aber nur aus etwa zwei Dutzend Rittern des Ordens der Hohen Wacht, geführt
von der Ritterin der Göttin Celissa Hochwein von der Firunsfeste.
Von der Passstraße zweigt rechterhand ein Weg ab, der vor das Tor von Leuenfels
führt. Vor dem Torhaus hängt stolz das Banner beider Orden.
Durchquert man das Tor, betritt man einen großen, freien Hof. Hier sind Tag für
Tag, bei jedem Wetter Ordensmitglieder bei der Übung an den Waffen zu
beobachten. Efahrener Ordenskrieger messen hier regelmäßig ihre Kräfte, kann man es
sich doch nicht erlauben, seine Fähigkeiten zu vernachlässigen, denn mit
Feindkontakt ist ständig zu rechnen. Vom Hof aus ist jedes andere Gebäude zu
erreichen.
Das auffälligste Bauwerk von Leuenfels und auch das erste, welches man von
Osten aus erblickt ist der trutzige Bergfried, der sich drohend über der
Passstraße erhebt. Er ist das letzte Bollwerk, der letzte Zufluchtsort, wenn es
Feinden gelingen sollte in die Burg einzudringen. Sein Anblick allein mag
reichen, manchem Angreifer den Mut zu nehmen, wirkt er doch uneinnehmbar, vor
allem da in diesem Gelände ein Einsatz schwerer
Belagerungswaffen schwierig ist. Seine mächtigen Mauern bestehen zum Teil aus
den Überresten einer früheren Befestigungsanlage, ein Zeichen, dass die
Trollzacken schon immer wildes, umkämpftes Gebiet waren. Der Bergfried hat am
Boden keinen Zugang, eine leicht zerstörbare Holztreppe führt zu einer Pforte
im ersten Stock, von dort gelangt man über eine Wendeltreppe zu allen anderen
Ebenen.
Das Erdgeschoss und der erste Stock werden zur Vorratshaltung genutzt, falls man
sich doch bei einer Belagerung für längere Zeit hierhin zurückziehen müsste.
Darüber ist die Rüstkammer untergebracht, allerdings trägt jeder Bewohner von
Leuenfels seine Waffen bei sich oder lagert sie in seiner Kammer. Hier sind also
nur Ersatzwaffen zu finden, sowie einige Pflegeutensilien.
Folgt man der Treppe nach oben gelangt man zum Arbeitszimmer von Celissa von der
Firunsfeste.
Hierhin zieht sie sich gerne zurück um ungestört zu arbeiten und auch manche
Nacht erlischt die Kerze nicht hier oben, denn auf ihrem Arbeitstisch stapeln
sich Berichte über Erkundungsritte in die Schwarzen Lande, Versuche des Feindes
durch die Reihen zu brechen, Bitten um Geleit, Beschwerden, diplomatische
Anfragen... An den Wänden hängen auch einige Karten aus diesen Gebieten. In
diesem Raum wurde schon mancher Schlag gegen die Besatzer geplant. Ganz oben auf
dem Turm befindet sich eine Wachplattform, von der zu jeder Zeit aufmerksame
Augen das Land überwachen.
Die Mauer an der zur Straße verlaufenden Seite ist fast ebenso dick wie die Wände
des Turmes und recht hoch.
Auf ihr verläuft ein zinnengekrönter Wehrgang. An diese Mauer angeschlossen
sind die Stallungen für die Pferde des Ordens. Auch das Futter, sowie Sättel
und Geschirr werden hier gelagert. Der Stall ist nicht voll ausgelastet, da aber
nicht abzusehen ist, dass die Besatzung erhöht werden soll, werden die freien
Kapazitäten als zusätzlicher Lagerraum genutzt.
Auf der Straße abgewandten Seite der Burg sind die Mauern weniger mächtig, ist
doch von dort kaum mit einem Angriff zu rechnen. Diese Mauer bildet auch einen
Teil des zweistöckigen Hauptgebäudes. Betritt man das Gebäude, so kommt man
in eine niedrige aber langgezogene Halle. Sie ist hauptsächlich Esssaal für
die Besatzung, kann aber auch als Empfangssaal dienen und da sie durch einen
Kamin beheizt werden kann, ist sie auch ein beliebter Aufenthaltsraum, vor allem
in den kalten Wintermonaten. Hier haben Handwerker aus den freien Landen ein
kleines Meisterwerk zu Ehren der Herrin Rondra und ihrer Streiter erschaffen. An
der Decke sieht man die Wappen der einzelnen Kirchensennen, der Orden und die
Schilde mit den Wappenbildern ehrbarer Recken. Sie sind rund um einen
Feldherrenhügel verteilt, auf dem in alveranischer Pracht die Herrin selbst zu
finden ist. Ihr zur Seite steht der heilige Mythrael, der seine Hand auf den
Lanzen gefallener Banner liegen hat. Zeichen das niemand vergessen wird. Niemand
wird zurückgelassen. Die Gnade der Herrin wird nicht vergehen!
Direkt neben diesen wahren Raum der Freude und Erholung liegt die Küche, in der
für das körperliche Wohl der Besatzung gesorgt wird. Über der Halle liegen
die Unterkünfte der Krieger und des Gesindes. Sie sind zweckmäßig bzw. karg
eingerichtet und jeweils vier Ordensmitglieder teilen sich ein Zimmer. Nur das
Zimmer des Kommandantin der Burg und des Tempelvorstehers der kleinen
Rondrakapelle sind angenehmer. Zwar findet man auch hier keinen Luxus, aber
beide Zimmer werden erwärmt durch den Kaminschlot der Halle und der Küche, der
sich in der Wand befindet.
Angeschlossen an das Hauptgebäude ist ein nur eingeschossiger Bau, welcher das
Lazarett beherbergt. Dazu hatten sich die Magier
des einst hier stationierten Zornesordens einen Arbeitsraum eingerichtet in dem sie forschen
konnten. Heute wird dies mehr als Abstellkammer oder bei Bedarf als erweitertes
Lazarett genutzt.
Neben dem Hauptgebäude gibt es ein Brunnenhaus. Kurz nach dem Einzug der ersten
Ordensmitglieder wurde durch Zufall oder glückliche Fügung ein zugeschütteter
Brunnenschacht entdeckt, der mit einiger Mühe wieder freigegraben werden
konnte. Dank aller Götter führte dieser Brunnen sogar noch Wasser. Dies
sicherte von da an die Wasserversorgung auf Leuenfels, das bis dato auf den
schmalen Gebirgswegen mühsam herangeschafft werden musste.
In einem weiteren kleinerem Raum gibt es eine kleine Rondrakapelle. Den Dienst
des Tempelvorstehers versieht der Eofin von Fairnhain, Ritter im Zornesorden. Hier ist nur
wenig Schmuck zu finden, aber man ist froh der Göttin für ihren Beistand
danken zu können und so wird dieser Raum häufig aufgesucht, auch von
Dunkelbrunn wurde täglich hier gesehen, ebenso wie einst Leutnant Melin und
heute ihre Hochwürden vpn der Firunsfeste.
Erst seit kurzer Zeit existiert auf Leuenfels auch eine Begräbnisstätte. Nach
einer beschwerlichen Reise in die Schwarzen Lande, wo der Wille der Göttin
selbst sie hinführte, fanden die Recken des Ordens eine Grabstätte besonderer
Art. Eine Berglöwin hatte die Gebeine von unzähligen im Kampfe gegen die
dunklen Schergen gefallenen Recken in ihre Höhle geschleppt um diese dort vor
dem Zugriff der Knochensammler aus der Warunkei zu bewahren. Der Geist des toten
Mitbegründers des Zornordens, Rowan vom Born, hielt hier treue Wacht über all
die Toten, denn sein Geist konnte nicht einkehren in die Paradiese, solange es
stete Wacht zu halten galt und gesegnet
sei der Ort zu nennen, an dem die Löwin ihre Kinder schützt!!!
Nun aber war der Ort in Gefahr und rechtzeitig konnte man die Gebeine vor dem
nun nahenden Zugriff der Häscher des Drachens bergen. Es war der letzte Akt im
Leben der Berglöwin, als sie gebeugt von dem Alter nach Leuenfels kam, zu einer
Grotte sich schleppte, welche sich unter dem Burghof, von einem unterirdischen
Wasserlauf in unzählig vergangenen Götterläufen erschaffen, erstreckt.
Hier
fand sie ihre letzte Ruhe, wie auch all die anderen Toten. Das Wort der Herrin
selbst ließ ihren Leib nicht verfaulen, sondern mumifizierte ihn, so das sie
auch heute noch dort im Kreise derer liegt, die sie vor einem untotem Dasein
bewahrt hatte. Zu Füßen des Leichnams des Mitbegründers und obersten Bannerträger
des Ordens Rowan vom Born, dessen Wacht auch nach seinem Tod kein Ende fand.
Die Gebeine der restlichen Toten wurden gesäubert und an den Wänden
aufgeschichtet, so das hier eine Halle des Todes entstand, die aber nichts von
Trauer erahnen lässt, sondern dem Gläubigen ein Zeichen der Herrin ist, womit
sie ihm zeigt das es ein Leben danach geben wird.
Wer hier an diesen besonderen Ort einkehrt, wird man vom Plätschern des Wassers
umfangen, welches im Hintergrund der Höhle seinen Weg in kleinen Rinnsalen über
den Felsen sucht und schließlich in den Tiefen des Gesteins verschwindet.
Das Licht aus unzähligen Kerzen, gefiltert durch rotes Glas, lässt den
Eindruck entstehen, das dort ein Strom aus Blut sich ergießt! Vor diesem schönen
Schauspiel thront auf einem hölzernen Sessel der tote Wächter, angetan mit Rüstung
und Ordensgewand. Auf seinem Schoß das Schwert, welches er im Leben geführt
hatte. Schartig geworden durch die unzähligen Kämpfe. Ihm zu Füßen ruht der
Leichnam der Berglöwin. Hier betet man zu den Göttern und für die Toten und
kann sie spüren... Die Nähe aller Kameraden, welche schon vor uns gegangen
sind und nun bei den Göttern verweilen. Sie sind an diesem Ort nahe dem
Lebenden und so mancher meinte schon im flackerndem Lichte zu sehen, wie die
leeren Augenhöhlen des Wächters zusammen mit allen anderen von einem Feuer erfüllt
waren, welches die Flammen aufzeigt, die dem ehrenhaften Streiter auf dem Weg in
den Tod leuchten um ihn zu führen in die Paradiese der Götter selbst. Ja,
manchmal scheinen die Muskeln der Löwin unter dem Felle sich zu bewegen, so als
würde sie ihre Kraft sammeln, bereit sich zu erheben, wenn denn die Zeit
gekommen ist, wo die Herrin uns ruft zur letzten aller Schlachten!
Nein, nicht mutlos verlässt man diese Stätte an der dieser Orden der Toten
gedenkt! Kraft wird dem Schwachen geschenkt. Zuversicht dem Zweifelnden.
Hoffnung demjenigen der Trost sucht! Wer hierher kommt, der wird verstehen warum
die Streiter der Herrin immer und immer wieder ausziehen. Warum sie sich
erheben, selbst wenn so viele vor ihnen im Kampfe gefallen sind und manche
Banner sich nie mehr erheben werden. Die Herrin lässt sie nicht alleine. Am
Ende werden sie zusammen Seit an Seit stehen und es wird kein Ende mehr geben.
Dies ist ein Zeichen für alle.
Die
Wacht wird gehalten!
Ewiglich!
Heiliger Zorn! Gerechter Zorn!
M.Gundlach, I.Wagner und P.Hoffmann